Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Menschen dazu aufgerufen, sich vollständig gegen das Coronavirus impfen zu lassen. „Impfen ist das beste Mittel gegen die Pandemie und schützt auch vor den bekannten Virusvarianten“, sagte er vor der Bundespressekonferenz. Besonders im Hinblick auf die rasante Ausbreitung der Delta-Variante sei ein vollständiger Impfschutz sehr wichtig. Mittlerweile seien 63 Prozent aller Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Es gebe zudem ausreichend Impfstoffe, um allen impfwilligen Erwachsenen bis Ende Juli ein Angebot zu machen. Allen impfwilligen 12 bis 18-Jährigen soll bis Ende August eine Impfung ermöglicht werden. Bis heute seien 300.000 aus dieser jüngeren Altersgruppe geimpft.
Wer nicht geimpft ist wird sich unweigerlich früher oder später infizieren. Impfung oder Infektion – das ist die Wahl für jeden Einzelnen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Spahn rief dazu auf, auch im Sommer weiterhin vorsichtig zu sein. „Aus einem zu sorglosen Sommer darf kein Sorgenherbst werden.“ Weiterhin müsse ein großer Unterschied zwischen Aktivitäten draußen – wo viel mehr möglich sei – und im Innenbereich gemacht werden. Reisen sei in fast alle Teile Europas möglich. Damit aber auch die Schulen nach dem Sommer sorgenfreier starten könnten, sollten Familien nach der Urlaubsreise ein paar Mal die breit verfügbaren kostenlosen Testangebote im Land nutzen.
Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, sagte, eine vollständige Impfung schütze vor einer schweren Erkrankung – auch nach einer Infektion mit der Delta-Variante. Der Volle Impfschutz sei wichtig, um die Inzidenzen und Fallzahlen niedrig zu halten. Dann seien auch die Menschen besser geschützt, die noch nicht geimpft sind oder nicht geimpft werden können. Professor Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie und Impfstoff-Forschung der Berliner Charite, nannte eine möglichst hohe Impfquote essentiell. Auch die Menschen, die noch zögern oder die Notwendigkeit der Impfung noch nicht erkannt hätten, müssten überzeugt werden.
Mit Blick auf die letzte Sitzung des Bundestages vor dem Sommer dankte Spahn dem Parlament für eine gute Zusammenarbeit. „Die Pandemie ist eine Zumutung für die freiheitliche Demokratie“. Aber sie habe gezeigt, dass die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Bundestag und Bundesländern funktioniere, man sich vertraue und aufeinander verlassen könne.